Sonntag, 4. Dezember 2011

Leuchtende Hoffnung - Adventskalender

Leseprobe aus dem Gemeinschaftswerk von Renate Hupfeld , Evelyn Sperber-Hummel, Annemarie Nikolaus, Tine Sprandel, Elsa Rieger, Sigrid Wohlgemuth, Annette Paul:


In einer fernen Zeit haben Kriege und Umweltkatastrophen die Erde verwüstet. Erid, einer der wenigen Überlebenden, lebt jahrelang einsam in einer Höhle. Da taucht in der Ferne ein Licht auf und eine Wölfin sucht sein Vertrauen. Er wagt sich aus dem Schutz seiner Höhle. Ein Weihnachten könnte es in jedweder Zukunft geben.
Der Kurzroman „Leuchtende Hoffnung“ ist als Adventskalender organisiert; zwischen jedem Tag ein Foto vor dem Lese- und Vorlesetext des Tages.


(...)

Ein brennender Dornbusch rollte auf ihn zu, angetrieben vom Wind. Wie konnte so etwas angehen? Mitten im Schnee Feuer!

Ihm wurde heiß. Er zwang sich, die Kleidung anzubehalten. Voller Angst presste er sich an die unsichtbare Wand; langsam sank er in die Knie. Es roch angesengt. Hope wühlte sich winselnd eine Höhle. Das Feuer fraß zischend den Schnee; Dunst stieg auf.

„Erid, gib nicht auf. Du bist unsere Hoffnung.“ Er zuckte zusammen, als er Irins Stimme hörte. Wie lange war es her. „Folge Hope, folge deinem Gewissen“, sagte Irin.

Dann erlosch das Feuer. Erid griff in die Asche. Tränen tropften in den Schnee. Wie lange war es her? Irin, sein Mädchen, seine Liebe.

Hope stupste ihn an. Als er nicht reagierte, leckte sie die salzigen Tränen von seinem Gesicht.

Mühsam richtete Erid sich auf. Mit einer Hand tastete er sich an der Wand lang. Dicht an ihn gedrängt lief Hope. Es war völlig still, so still, dass er sein Gewissen hörte. Wie viel Schuld hatte er in den paar Jahren seines Lebens auf sich geladen? Vielleicht war das Aussterben der Menschen die einzige vernünftige Lösung?

„Nein!“ Entsetzt blieb er an einem Abhang stehen: Im Flusstal die Ruinen von drei Städten. Ausradiert bis auf wenige verfallene Gebäude. Riesige Schutthaufen ohne Leben.

Er verfluchte die gute Sicht und trat gegen ein Schneebrett. Ungerührt sah er der Lawine zu, die ins Tal stürzte. Aber dann ließ er sich in den Schnee fallen und vergrub sein Gesicht in Hopes Fell.

Sie winselte und zog mit den Zähnen an seinem Ärmel. Er raffte sich auf und folgte ihr mit müden Schritten zurück, vorbei an dem verbrannten Dornbusch.

Müde schleppte er sich weiter. Hope knurrte, ihr Fell stellte sich auf. Schatten huschten vorbei; umkreisten sie: Wölfe!

(...)



"Leuchtende Hoffnung". Science Fiction-Roman als Adventskalender. E-Book.
Erhältlich bei Amazon im amerikanischen Kindle Store, dem deutschen Kindle Shop und natürlich auch dem britischen und der neuen französischen Boutique; ganz neu auch in Spanien und Italien; bei Smashwords in allen gängigen E-Book-Formaten; auf iTunes, und im Kindle-Format und ePub-Format auch bei beam e-books sowie auf Xinxii und 99cent-ebooks